Da sitzt man so ganz unbedarft an einem Dienstag Morgen im Hostel am Rechner um mal zu recherchieren was man denn noch so hier anstellen koennte, man kann schliesslich nicht ja nur durch irgendwelche Museen schleichen.
Und naja ich hatte da mal wieder so richtig Bock aufn gescheites Konzert. Schliesslich war das letzte Konzert in Muenchen mit Sunn O))) schon wieder ne weile her, aber immer noch gut im Gedaechtnis. (Ich verweise hier mal auf Stephans Blog, mit dem ich dort war und der ueber das Konzert berichtet hat, aber vorsicht, die Musik is nix fuer jedermann 🙂 Hier gehts zu seinem Blog)
Egal, es war mal wieder Zeit fuer was Neues, vielliecht etwas, dass ich noch nicht live gesehen hatte oder evtl sogar ne Band, in die ich mich lange mal reinhoeren wollte. Dream Theater ist eine dieser Kapellen.
Mein alten Mitbewohner Tobse und Conny (ganz besonders) sind beide eingefleischte Fans von den Jungs und so schallten deren Klaenge doch oefters durch unsere heiligen Hallen, als das Forschungszentrum Malz in Karlsruhe seine Tore noch geoeffnet hatte. Moege unsere WG in Frieden ruhen.
Egal, zurueck zu Dream Theater. Der erste Blick in den Veranstaltungskalender zum Tag war auch sogleich mein letzter. Heute Abend, am 1.12. im Civic Theater Auckland: Dream Theater. Na also, da geh ich hin. Das is die perfekte Chance, mir endlich mal ne eigene Meinung ueber die Band machen zu koennen.
Hierbei muss man wissen, dass Dream Theater eine dieser Bands ist, die besonders durch grosse Klasse an den Instrumenten auftrumpfen und fuer ihre Stellenweise komplexen Arrangements bekannt sind und was wuerde da besser passen, als diese Jungs in einem echten Theater mit Logen und zwei Ebenen auftreten zu lassen?
Schau mer uns das ganze doch mal an. Von Aussen siehts schon ganz ordentlich aus:
(Quelle)
doch erst innen zeigt es seine echt feudale Ausstattung. Wahnsinn!
(Quelle)
Ja ihr habt richtig gesehen, das rote sind samtbezogene ultra bequeme Sitze. Aber wer braucht die bitte schon bei nem Stromgitarren-Fest Sitze?
Aber egal, man hat tatsaechlich Sitzplatzkarten kaufen muessen und bekam einen festen Platz zugewiesen, in der ca. 2378 Personen fassenden Halle. Aber was hab ich da schon zu erwarten, wenn ich am letzten Tag da noch ne Karte haben moechte…? Nun ja ich versuchs mal noch ne Karte zu erhaschen und machte mich so auf den Weg zum Box Office. Dort erklaerte der Typ am Schlalter dann, dass es zwei Kategorien von Plaetzen gibt. Die ersten 10 Reihen vor der Buehne fuer 120 Dollar und alle anderen Plaetze fuer 60 Dollar.
Ja und dann gab es einen einzigen Platz mitten in der 5. Reihe der einfach das selbe kostete wie die billigen Platzkarten. Warum? Frag das jemand anderes. Aber frag mich, wenn du wissen moechtest wer in Reihe E Platz 48 sass 🙂
Oder besser wer an dieser Stelle im Saal stand! Weil genau nach 5 Sekunden waren saemtliche Sitzplaetze wieder verlassen, als Dream Theater hinter einem blauen Vorgang zu spielen begann, welcher sich nach den ersten paar Takten stilvoll von der Decke loeste und den Blick auf die Jungs richtete, die sofort mit Double Bassdrum und jeder Menge Geschrubbe “A Nightmare To Remember” anstimmten.
War definitiv ein guter Auftakt, so kanns weitergehen. Ich war jedenfalls gespannt und definitiv von der Musikalischen Qualitaet begeistert, die John Myung am Bass, Jordan Rudess am Keyboard, Mike Portnoy am Schlagzeug und John Petrucci an der E-Gitarre ablieferten.
Allein der Frontmann und Saenger James LaBrie hat mich echt enttaeuscht. Ich dachte Anfangs, seine schwache Stimme laenge daran, dass er etwas falsch abgemischt wurde und vielleicht, dass er etwas in Fahrt kommen muesse. Aber wirklich gut klang er nur, wenn er von seinen Bandkollegen allen vorran Mike Portnoy singend unterstuetzt wurde. Highlights im Gesang wie in “A Rite Of Passage”, gabs eher wenige. Wenigstens war er so freundlich sich von der Buehne zu begeben, waehrend die Maenner um Perucci sich erneut in Extase spielten.
Ich hab ein kleines Video gemacht, welches ich leider bisher nicht auf seine akustische Qualitaet pruefen konnte, da ich keinen Rechner mit Sound zur Verfuegung habe im Moment. Auch visuell ists net der Kracher, aber ich wuerde es dennoch gern loswerden. Leider waren die Aufseher im Saal scharf wie Pitbulls, wenns darum ging, Filmer und Fotographen davon abzuhalten die Band aufzunehmen, war sogar ein wenig eingeschueternd. Deswegen nur dieses miserable Video. Es sei zu entschuldigen.
Aber trotzdem hab ichs geschafft von diesem tollen Kerzert ein paar Bilder zu machen. Besonders am Ende des Konzerts, welches knappe 2 1/2 Stunden ging, gabs bei den meisten Fans kein halten mehr und die Party war voll im Gange. Ich muss sagen, ein Theaterhaus ist einfach ein perfekter Platz fuer ein Rockkonzert! Vorallem die Leute in der ersten Reihe hatten mehr als Glueck, da es keinen Sicherheitsabstand zwischen erster Reihe und der Buehe gab. So waren die Leute alle nur eine Handbreit von der Band entfernt und es gab viele “High Fives” fuer einige der Fans. Ausserdem wurden die Plekren nicht in den Raum geworfen, sondern von John Petrucci den Fans persoenlich uebergeben. (Na, bekommen da zwei gewisse Leser meines Blogs schon feuchte Augen? 😀 )
“Who’s the Boss on the Guitar? John Petrucci!”
“Nochmal nett winken zum Abschluss”
“Kurz verbeugen vor der tobenden Menge. Dann ist aber wirklich Schluss!”
Ein unerwartetes Wiedersehen
Am Tag nach dem Konzert, also heute checkte ich in der Uenuku Lodge aus um mein neues Quartier im Stadtteil Parnell, im Osten von Auckland zu beziehen. Die 6KM zwischen beiden Hostels legte ich trotz Regen zu Fuss zurueck, weil ein wenig Auslauf ja net Schaden kann. Mit bissel Musik im Ohr und den Gedanken beim Konzert des gestrigen Abends machte ich mich also auf den Weg, bis ich dann irgendwann an einer Ampel in der Innenstadt stand, was in Auckland eigentlich immer bedeutet, dass man hier mindestens 2 Minuten rumsteht. Diese Zeit kann man wunderbar mit herumschauen verbringen. Oder, alternativ kann man auch einfach mit Jordan Rudess dem Keyboarder von Dream Theater reden, der ploetzlich neben einem an der Ampel steht.
Sehr netter Kerl uebrigens. Haben kurz geschnackt, dass des Konzert gestern geil war und natuerlich hab ich mir auch nicht nehmen lassen, ihm davon zu Berichten, dass “My Friend Conny from Germany one of his biggest friends” ist. Leider hab ich in dem Moment der Ueberraschung total vergessen nach einem Autogramm zu fragen oder zumindest ein Bild mit ihm zu machen. Total dumm ey!
Damit ich aber wenigstens ein Bild von ihm hab, nehm ich das von Wikipedia. 🙂
So sieht der Kerl also momentan aus:
Lieber Conny, wie du in deinem Kommentar bereits vermutet hast, es stimmt also, ich habs etwas verkackt und so werd ich diesen Moment fuer mich behalten muessen, den ich so gern geteilt haette (Allein schon als Beweis, jemand am anderen Ende der Welt kann so was ja immer leicht erfinden! Und so glaubt mir das in speatenstens 2 Jahren eh keiner. Und meine Enkel sowieso nicht. ). Andererseits bin ich froh, dass du ihm nicht begegnet bist. Wahrscheinlich waerst du sonst inzwischen als Roadie mit auf der Tour dabei und traegst gerade eine Kiste mit Kabeln hoch zu Buehne, waehrend die ersten Soundchecks laufen. 🙂
Anyway. Geiles Konzert. Gute Band. Gerne wieder.
Zum Abschluss noch die Setlist, zum selbstanhoeren und mitsingen:
1. A Nightmare To Remember Play Video
2. Constant Motion Play Video
3. The Mirror Play Video
4. Lie Play Video
5. A Rite Of Passage Play Video
6. Hollow Years with Petrucci Solo intro
7. Keyboard Solo Play Video
8. The Dance of Eternity Play Video
9. One Last Time Play Video
10. The Spirit Carries On Play Video
11. As I Am Play Video
12. Pull Me Under / Metropolis Pt. 1 Play Video
Encore:
13. The Count Of Tuscany Play Video(Quelle: Setlist.fm)
Lieber Elch,
es sei dir vergönnt!
Auch die Begegnung mit einem der größten Musiker dieser Welt,…mei mei mei!
ABER:
Das du in einem solchen Moment so versagst?!
Wie du wselbst schon richtig erwähnt hast: “Des glaubd dir koi Sau!”
Grüße
Tobse
60 NZD sind 30 Euro sind 60 Mark sind also 60 Euro! (Die Rechnung hab ich irgendwo hier gelesen.)
Verdient man als Schafscherer so gut?
Aber wie mein Vorredner bereits meinte: es sei dir vergönnt!
Gruessles
dermitderRuesselpest
Hey Michael,
das ist ja mal ne geile Story, und was ne Wahnsinnshalle! 🙂
Ich hab sie im Oktober auch (mal wieder) in Frankfurt und Stuttgart gesehen, dank eines Fotopasses musste ich meine Kamera jedoch nicht verstecken *fettgrins*. Kam jedoch bis heute nicht dazu, die Fotos zu bearbeiten, aber hier ein paar Pics von 2007:
http://queensryche.net/images/progressive/dreamtheater/dream_theater_%20portnoy.jpg
http://queensryche.net/images/progressive/dreamtheater/dream_theater_rudness.jpg
http://queensryche.net/images/progressive/dreamtheater/dream_theater_petrucci.jpg
http://queensryche.net/images/progressive/dreamtheater/dream_theater_myung.jpg
http://queensryche.net/images/progressive/dreamtheater/dream_theater_labrie.jpg
Und dass Portnoy ne Profilneurose hat und für die bissige Security verantwortlich ist, ist ja weitreichend bekannt….
Grüße aus dem Büro (*heul*)
Äfa
Yeah Äfa, 🙂
Danke fuer die coolen Pics, die sind doch weitaus nobler als die 5. Reihe… wo war die doch gleich? 🙂
Gruesse ins Buero und net verzweifeln, bald isch weihnachten da gibts paar Tage pause 🙂