Die Bay of Islands, heisst nicht zum spass wie sie heisst. Die zerklueftete Landschaft beinhaelt viele viele kleine, meist unbewohnte Inseln.Insgesamt sollen es 144 sein, wenn ich mich richtig erinner. Und anstatt nur an Land der Kueste zu folgen, laesst sich die ganze Bucht halt doch am besten vom Boot aus erkunden.
Da ich ja etwas bescheiden reisen wollte, hab ich die grosse Yacht zuhause in Deutschland aufm Josefsbach ankern lassen, aber hey was solls, die Neuseelaender sind ja ne Seefahrer und Segler Nation, also wirds hier ja genug Boote geben. Und das tuts definitiv! Darf ich euch vorstellen? Die “Gungha”, das Segelschiff meiner Wahl:
65 Feet lang und gross genug um locker 15 Leute daruf zu packen ohne dabei Platzangst zu bekommen. Unter Deck koennen locker 8 Leute schlafen und natuerlich ist das Teil mit mondernster Technik, GPS und wahrscheinlich sogar nem Raketenwerfer bestueckt.
Aber ich war ja gar nicht mal so scharf auf die ganze Technik, sondern natuerlich viel mehr auf das besondere Flair, dass einem ein Segelboot bieten kann, dass man auf nem Motorboot einfach nicht kriegt. Traditioneller kann man eigentlich nicht zur See fahren und Segeln erfordert halt doch weit aus mehr Skill und Erfahrung als diese Motorboote. Und last but not least: Ein Segelboot ist einfach die Macht und schaut immer besser als aus eine motorbetriebene Nussschale!
Ja gut, um in See zu stechen braucht man vorallem zwei Dinge: Eine Mannschaft und ein Ziel. Die Mannschaft fand sich recht schnell in zahlungwilligen Touristen und am Schluss scharten sich um Captain Richard, selbstversteandlich Kiwi, rund 12 Leute aus allen Herren Laendern. Da waren Spanier, Italiener, Daenen, Amis, Kanadier und ein gewisser Leichtmatrose aus Deutschland.
Das Ziel war eher dann so ne Sache. So richtig kann man das nie sagen in der Bay of Islands, da dies ja auch immer vom Wind abhaengig ist. Aber bei so vielen Inseln werden wir schon eine erwischen, die uns zusagt. Geht ja auch gar nicht mal so sehr um das Ankommen auf der Insel als um das Hinkommen. Wieder mal ist der Weg das Ziel, klar.
Und Zeit war ja sowieso genug vorhanden. Wir starteten morgens gegen 9 Uhr und Rueckkehr war auf 17 Uhr geplant. Da bleibt genug Zeit zum Segeln, an Deck rumliegen, dem Skipper zur Hand zu gestehen , sich hinters Steuer zu klemmen, Mittag zu essen und speater die Inseln zu erkunden und schnorcheln zu gehen.
Was man an nem normalen Dienstag in der Bay eben so macht.
Leider waren meine Versuche die Mannschaft zur Piraterie aufzurufen und dieses Event mit einem kraeftigen “AAARRRRGH” und viel Grog zu feiern nicht gerade von Erfolg gekroent. Also schien das ganze wohl doch eher ein gemuetlicher Ausflug zu werden. Vielleicht aus besser so, bei diesem Ausblick:
“So siehts hier eigentlich ueberall aus”
“Die gar nicht so maechtige Piratencrew. Immerhin hat das Schiff Nebelhoerner”
“Captain Iglo Richard. Local Guy aus der Bay, der schon Jahre lang zur See faehrt und eigentlich schon ueberall war. Netter Kerl.”
“Unser Steuerberater Steuermann (ach zum Teufel) Unsere Steuerfrau!”
Wenn man also so ganz gemuetlich vor sich hin schippert und die leichte Briese, sowie die Sonne geniesst kann man sich echt verdammt schnell an so ein Leben gewoehnen ohne jemals mehr was anderes machen zu wollen.
Aber das Leben auf See ist rau und Bewegung ist notwendig. Da aber leider gerade kein Handelsschiff aus Fernost, beladen mit Gold, zum Entern in der Naehe war, mussten wir eben ne kleine Insel einnehmen.
Wir haben uns da einfach mal Robertson Island vorgenommen. Diese Insel war die erste, die von Captain Cook bei seiner Ankuft in Neuseeland und der Bay of Islands betreten wurde. Von dort aus begann er die Gegend zu erkunden und rauszufinden, wie und wo man den Maori am besten in den Arsch treten koennte.
Auch Charles Darwin war ein paar Jahre spaeter hier. Was dieser Kerl aber dort wollte, ist mir schleierhaft.
Heute ist die Insel immer noch unbewohnt, und ausser ein paar Touris und Voegel gibts hier eigentlich nicht viel… wenn man mal von der leicht pornoesen Landschaft absieht:
“Kleiner Tuempel zwischen den Huegeln. Klares Wasser, aber nix los in dem Teich”
“Wir lagen vor Madagaskar… und hatten Touristen an Bord… *sing*”
“Felsen, Gruenes Zeug und Meer. Ich weiss ich wiederhole mich, aber auf Neuseelands sieht halt einfach so aus :-)”
“Aber mal ehrlich… so schlimm ist das ja nicht wirklich :-)”
Der Bund der Verbraucherschuetzer warnt: “Vorsicht vor billigen Captain Cook Imitatoren!”
“Gestrandete Ruesselqualle. Was zum Teufel ist denn das???”
Puh, ja was bleibt mir zu sagen? Mir faellt gerade auf, dass es verdammt schwer ist ueber einen Segeltoer zu schreiben. Klar, ich kann euch ne schoene Landschaft und ein tolles Boot zeigen und vielleicht auch noch die eine oder andere Badenixe, aber eigentlich war dies alles gar nicht mal das beste an dem Trip.
Vielmehr war ich so geflasht von diesem Tag, weils einfach ein ganze besonderes Gefuehl ist sich auf nem Segelboot fortzubewegen und damit eine Gegend zu erkunden. Selbst ein Motorboot wuerde einem nicht das selbe geben koennen. Zum Segeln brauchts mehr Koennen und Arbeit. Klar alle an Bord inklusive mir sind absolute Leichtmatrosen und wir haben nur Richards Anweisungen befolgt, wenns mal wieder hiess das Segel einzuholen oder sonst was zu machen, aber wen kuemmerts solange man sich dabei wohl fuehlt.
Sich einfach an Deck zu legen und zu warten, dass was passiert… nee nee nicht auf nem Segelboot.
Dieser Tag ist jedenfalls nicht spurlos an mir vorbeigegangen. Ich ging von Bord und mir war klar, dass ich mehr davon haben will. Also warum nicht mal Versuchen im Hafen arbeit zu suchen oder vielliecht sogar auf nem Boot? Viellleicht sogar Segeln lernen? Klar, solche Gedanken sind wohl normal, kurz nachdem man von Bord ging. Aber heute, also jetzt gerade wie ich diesen Artikel schreibe, sind bereits mehrere Tage vergangen und ich bin immer noch motiviert wieder raus zu wollen aufs Meer.
Ich hab auch bereits mehrere Tage damit verbracht im Hafen von Opua und Whangarei Arbeit zu suchen, aber leider war die ganze Sache bisher etwas erfolglos.
Ich bleibe jedoch dran und vielliecht finde ich mich ja bald wieder auf ner kleinen Nussschale… so das es wieder heisst: I’m on a boat!
Geil waers!
Fotogallerie: I’m on a Boat – Segeln auf der Gungha
Matrosinnen mit maechtigen Dingern treffen Captain Cock in pornoeser Landschaft. Das Loveboat ist ein Scheiss dagegen!
Gruesse ausm arschkalten “Es wurden bis zu minus 21,7 Grad gemessen” Laendle
BORAT ist in Neuseeland.
He gibt es da auch Kreisverkehre? Dann komm ich!! 🙂
Grüße aus dem Verschneiten Deutschland.
Und mach mal wieder ein Video, alter bis ich die ganzen ROMANE gelesen habe das dauert ja TAGE!!
Hau rein
Grüße vom “Kreisverkehrraucherkumpel” 🙂
Damit du die Heimat nicht vergisst:
Sensationell…
sie kann ohne ihre hände klatschen…
ich liebe sie
Text ist tldr, aber Bilder machen neidisch. Gruß aus Berlin. Willy
Ja Willy, schoen von dir zu hoeren! Alles klar in der Hauptstadt?
Glaub muss mich in Zukunft kuerzer fassen, wenn niemand den Text liesst 🙂